Backinthedaze.

Livin' la vida locker easy.

Tag: Cannabis

French Montana – In The Sun (feat. Curren$y) (2010)

by Kilian

Dezember in Leipzig, Himmel grau, Wetter kalt. Das neue Semester ist in vollem Gange und manch Unglücklicher, meinereiner nicht ausgeschlossen, hat die Hibernation schon wohl etwas verfrüht begonnen und muss jetzt erstmal sehen, wo er bleibt. Dazu noch nebenbei arbeiten gehen, um dieses Money nach Hause zu bringen und sich den mondänen Lebensstil auf nicht zu kleinem Fuße finanzieren zu können, verengt den Zeitplan nun noch mehr – Hedonismus und Dispo sind nämlich keine guten Freunde, wie die Erfahrung zeigt. Wie dem auch sei, die Laune und die negative Auslastung sind momentan etwas suboptimal, daher machen wir uns besser daran, das zu ändern.

Trost und Drive sind wie immer in der Musik zu finden, weshalb ich mich an diesem Donnerstag dazu berufen fühle, einen meiner absoluten Lieblingstracks mit euch zu teilen. Erinnerungen weckt dieser an unbeschwertere Tage, junge Tunichtgute mit dem Kopf voller juvenilem Nonsens und einer Menge Zeit, erste Tänze mit der grünen Lady und absolut großartige Sommer, kurz bevor ich meine unterfränkische Heimat verlassen habe, um… um… um irgendwas zu finden.

Veröffentlicht wurde „In The Sun“ auf dem Mixtape „Cocaine & Caviar“ von French Montana aus dem Jahr 2010, allerdings bereits im Mai desselben Jahres unter dem Titel „So High“ auf dem von Big Mike, Evil Empire, DJ Self und Montana gehosteten Tape „Mac & Cheese 2.“ In letzterer Form allerdings noch mit nervigen Ansprachen eines der Hosts am Beginn der überragenden Produktion von Harry Fraud. Als Featurepartner hat sich der New Yorker für dieses Glanzstück Curren$y aus New Orleans eingeladen, seines Zeichens wohl eine der fruchtbarsten Adressen, wenn es um erstaunliche Qualität bei erstaunlicher Quantität der Releases geht – allein dieses Jahr hat Mr. Franklin bereits elf Mixtapes veröffentlicht, das jüngste mit dem Titel „11/30“ am vergangenen Dienstag.

Der Beat steht exemplarisch für das produktive Talent des Harry Fraud aus L.A., der unter anderem schon zahlreiche Projekte mit Größen wie Action Bronson veredelt. Als Sample für diese Ode an den Sonnenschein und die entspannenden Stunden, die damit einhergehen, dient eine Nummer, die sich mittlerweile zu einem meiner Lieblingstracks entwickelt hat, hier aber noch einmal in einem separaten Post gewürdigt werden muss.

PENNING THESE LYRICS FROM A HAMMOCK
WITH AN OUNCE OF KUSH, A PACK OF BAMBOOS
AND AN ICE CREAM SANDWICH, I’M THAT DUDE

Diese einleitenden Worte des Parts von Curren$y umreißen das Setting, in dem man sich diesen Track im Optimalfall zu Gemüte führen sollte, perfekt. Hängematte, Kush, Sonne und Eis – es geht wahrlich schlimmer. „In The Sun“ beweist sich als extrem gut alternde, sehr arrondierte Liebeserklärung an Cannabis im Sonnenschein, perfekt für die korrespondierenden Lebenslagen. Oder, wie es French ein paar Zeilen später formuliert: „Homie high somewhere in Venus.“

(Direktlink)

Die Peitsche der grünen Dame: Lazy Lu (feat. LUX und Johnny Rakete) – Wenn ich breit bin

by Kilian

„Bis dann eintausend bitterböse Schreie / find‘ die Mitte, schwimm im seichten / Wasser zwischen den Gezeiten / Wenn du weißt, dass du nicht frei bist / nur getrieben von der Peitsche / der grünen Dame, dann ist das keine Liebe / sondern Scheiße!“ – Johnny Rakete

Jeder auch nur halbwegs aufmerksame Leser dieser Plattform und auch jeder nur halbwegs aufmerksame Konsument jedweder deutscher Rapmusik muss nicht darauf hingewiesen werden, dass zwischen dem Genre der einen Liebe und des Boom und Bap, ihren Fans und Funktionären und dem THC-haltigen Healing of di Nation, Cannabis, Marihuana, Mary Jane, eine wechselseitige Liebesbeziehung gibt, deren Vorzüge schon zur Genüge in musikalischen Hommagen verwertet wurden. Doch auch, wenn die dunkle Seite des Buds hier und da einmal aufgegriffen wurde, fehlt dem selbstreflektiven Pot- und Raphead die Hymne für die cannabisinduzierten Momente ganz unten. Bis jetzt.

Drei Bazis auf dem Weg nach oben: Der Nürnberger Lazy Lu, der Fürther und Wahlmünchner Johnny Rakete und LUX aus der bayerischen Landeshauptstadt machen gemeinsam auf einen auditiven Genickbrecher des Münchners Cap Kendricks – nicht umsonst junger, bayerischer, Produzentenexportschlager – eben genau das nicht, was man von drei rotäugigen Jungrappern erwarten würde und liefern auf „Wenn ich breit bin,“ der am heutigen Dienstag über den Channel der JUICE veröffentlich wurde, eben „kein[en] unreflektierten Lobgesang auf THC.“ Stattdessen gibt es in den drei Parts weise Worte voller Einsicht, die ein jeder, dessen Leben in Vergangenheit und Gegenwart unter dem nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche agierenden Zauber der grünen Dame stand, nachvollziehen können sollte. Die Cuts liefert der gute alte S-Trix – immerhin stolzer Sieger von insgesamt 13 DJ-Meisterschaften und extrem versierter Turntablist – aus meiner guten alten Hood aus der unterfränkischen Provinz und arrondiert so das beeindruckend zusammenpassende Klangbild aus Raps, Cuts und Produktion, für deren Visualisierung nicht zuletzt Deutschraps Darling Arvid Wünsch verantwortlich zeichnet. Bayern is a Weltmacht – auch im Rap.

„Wenn ich breit bin“ erscheint am 1. Oktober auf der Debüt-EP von Lazy Lu, „Paradoxon,“ welche komplett von Cap Kendricks produziert zum kostenlosen Download erscheinen wird.

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via JUICE

Kids, don’t try this at home: Will it bong?

by Kilian

Ach, Internet. Zwei Worte, die eine ganze Einleitung überflüssig werden lassen. Dieser Typ aus einem, wie ich annehme, der Staaten der Vereinigten Staaten von Amerika, in denen zumindest medizinisches Cannabis legal ist, macht auf seinem YouTube-Channel Sound Experiments Videos mit und über das grüne Gold und erreicht damit immerhin 50 000 Abonnenten. So weit, so meh.

Nun ist besagter Typ, der sich selbst den Namen Soundrone gegeben hat, Ende Juli auf die glorreiche Idee gekommen, eine der ältesten, verwirrendsten und den Geist folternden Fragen der Menschheit durch Empirie und echte Wissenschaft zu beantworten – Will it bong? In dieser seiner Webserie ersetzt Soundrone in jeder Episode das Wasser in seinem Glashohlkörper mit einer mehr oder minder naheliegenden Flüssigkeit. In den bisherigen fünf Ausgaben versucht er sich also experimentell an Ahornsirup, Guavennektar, Barbecuesoße, Cap’n Crunch mit Milch (ernsthaft) und einem Dutzend Eier in der Bong, was – an manchen Stellen überraschend, an manchen weniger – erstaunliche Erkenntnisse an den Tag bringt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Karriere so vieler YouTuber auf dieser „Don’t try this at home“-Mentalität aus 40 Jahren Fernsehen und Dingen basiert, die dann eben doch at home getryed werden – nur halt mit Kamera. Und die Likes und Views und Däumchen sorgen dann dafür, dass man immer wieder bescheuerten Kram macht, bei denen Katastrophen, Verletzungen oder etwas Verlust an Würde irgendwann vorhersehbar werden. Aber hey, irgendwo müssen ja auch die ganzen Fail Compilations herkommen.

Soundrone jedenfalls ist genau so ein Exemplar: Man schaut diesem US-Amerikaner Mitte vierzig durch die digitale Linse dabei zu, wie er in aller Seelenruhe ein Dutzend rohe Eier in seine Bong kippt, Cerealien (oder was auch immer in Cap’n Crunch sonst noch so drin sein mag) und Milch so sorgfältig, wie es ihm möglich ist, in die Bowl schüttet oder den Boden der Glaskonstruktion mit einer dicken Schicht Sweet Baby Ray’s BBQ Sauce bedeckt, weiß genau und von vornherein, dass das nichts werden kann und gibt sich diesem bestimmten Gefühl aus Schaden- und Vorfreude hin, wenn jemand im Internet sehenden Auges ins Desaster schlittert. Wenn man sich irgendwann an dem Punkt befindet, nur für das Internet seine Bong mit zwölf rohen Hühnereiern zu befüllen, mit der festen Intention diesen Topf dann auch zu rauchen, sollte man sich wirklich fragen, ob man in seinem leben nicht die eine oder andere falsche Abzweigung genommen hat. Auf der anderen Seite: Warum nicht?

Dessen eingedenk: Frisch ans Werk! Will it bong? WILL IT BONG? Fünf Videos bisher, ein bis zwei Überraschungen, eine Menge Husten und etwas Fremdscham – aber wegschauen kann ich auch nicht!

via Sploid / Sound Experiments

#PODHEAD: The Duncan Trussell Family Hour

by Kilian

duncan_trussell_family_hour

Eine meiner größten Leidenschaften, die ich mir in den vergangenen zwei Jahren angeeignet habe, sind Podcasts. Podcasts, you say? Ja, ja, richtig gehört. Ich höre Stunden über Stunden an interessanten Gesprächen und Geschichte, bilde mich weiter, lerne Neues, lache, fühle mit und erledige im Optimalfall parallel dazu irgendwelche lästigen Pflichten. Mein engerer Freundeskreis durfte sich schon zur Genüge anhören, was Podcasts sind, warum man sie hören sollte und welche zu empfehlen sind. Warum das Ganze also nicht in Text fassen? Et voilà, eine neue Kategorie: #PODHEAD!

Beginnen möchte ich an dieser Stelle mit der Frage, die jedem „Laien“ (wenn man diesen Begriff verwenden möchte) unter den Nägeln brennt – was sind Podcasts eigentlich? Warum brauche ich das? Kann ich das essen? Ist Mayonnaise ein Podcast?

Podcasts sind Folgen eines Programms, das im Internet angeboten wird. Podcasts sind oft eigene Audio- oder Videoaufnahmen, können aber auch aufgezeichnete Fernseh- oder Radiosendungen, Vorlesungen, Live-Auftritte oder andere Ereignisse enthalten.

(Apple, 2016)

Das Kofferwort setzt sich zusammen aus der englischen Rundfunkbezeichnung Broadcasting und der Bezeichnung für bestimmte tragbare MP3-Spieler, iPod, mit deren Erfolg Podcasts direkt verbunden sind.

(Wikipedia, 2016)

That’s basically it. Podcasts, jedenfalls in der Art und Weise, wie ich sie konsumiere, sind periodisch erscheinende Audio- oder Videmitschnitte, die iTunes beqeuemerweise von alleine auf den neuesten Stand bringt und mit meinem iPhone synchronisiert. Das kann von wirklich informativen Sendungen wie dem Video-Podcast der WDR-produzierten Reportagereihe „Die Story“ bis hin zu Qualitätsnonsens wie „Sanft & Sorgfältig“ mit Olli Schulz und Jan Böhmermann prinzipiell alles sein. Und iTunes sah, dass es gut war.

Ich für meinen Teil bin Abonnent einer ganzen Latte an Podcasts, die ich euch in dieser neuen Kategorie – #PODHEAD, don’t forget – einen nach dem anderen vorstellen werde. Ein Teil dieser Podcasts könnte einen etwas syndizierten Eindruck hinterlassen, da einige diese Veröffentlichungen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, von miteinander befreundeten Comedians aus Los Angeles gehostet werden, die sich auch gerne gegenseitig besuchen, allerdings werde ich versuchen, Wiederholungen zu vermeiden. Daher, straight to the point: Open your hearts and minds for The Duncan Trussell Family Hour!

The Duncan Trussell Family Hour is a weekly audio podcast by comedian and writer Duncan Trussell. Designed as a 21st century salon, each episode features Duncan and a special guest exploring a diverse range of topics, including art, society, politics, religion, and more.

(Duncan Trussell, 2012)

Duncan Trussell ist ein Stand-Up-Comedian aus L.A., der regelmäßig im weltberühmten Comedy Store in der Stadt der Engel auf der Bühne steht und mit Fug und Recht mir eine der liebsten Personen, welchen ich noch nie persönlich begegnet bin. Mit seiner „raspy lesbian voice“ und seiner Begeisterung für jeden Aspekt unseres Multiversums, Psychedelika, Meditation, Buddhismus, Technik und vielem vielem mehr eine einfach nur ansteckende Stimme in den eigenen Ohren. Der gute Mann hat Krebs besiegt, steht auf essbares Marihuana und Acid, trifft unglaublich interessante Leute und in jedem einzelnen Gespräch mit ihm kann man die Lebensfreude, die zen-hafte Ruhe und die allgemeine Loveliness voll und ganz spüren.

duncantrussell

Duncan Trussell /// via Jack Kornfield

Seine Themen und Gäste rangieren von anderen Comedians über Gurus über Wissenschaftler bis in die Unendlichkeit und noch viel viel weiter. Besonders den Lehren von Baba Ram Dass bin ich durch Duncan Trussell näher gekommen, also insofern bin ich diesem Podcast schon alleine dafür sehr dankbar. In seiner Beschreibung habe ich mich ein wenig in die Formulierung „21st century salon“ verliebt, die exakt das definiert, was ich mit meinem eigenen Podcast kreieren möchte – sofern ich in diese Richtung endlich mal zu Potte komme.

In seiner aktuellen Folge, welche den großartigen Rick Doblin zu Gast hat, geht es unter anderem um ein Crowdfunding für ein Kilogramm therapeutisches, reines MDMA, dein Gehirn auf LSD, Therapiemöglichkeiten durch Psychedelika und vieles mehr. Rick Doblin ist der Leiter von MAPS, der Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies, die auf ihrem Gebiet wahre Pioniere sind und seit Jahren unglaubliche Arbeit leisten. Sei es vom Einsatz von Cannabis oder Ketamin gegen PTSD über Mikrodosierungen von LSD zur Verbesserung der eigenen „Performance“ bis hin zum Einsatz von Iboga oder Psilocybin gegen Suchterkrankungen – diese Leute wissen, was sie tun. Und was sie tun ist richtig, wichtig und definitiv einer der Pfade, die die Menschheit ein ganzes Stück weiterbringen werden und von denen man in 100 Jahren sagen wird: Warum nicht früher?

Doch an dieser Stelle soll gar nicht zu viel verraten werden: Vertraut mir, gebt Duncan und der ganzen Podcast-Chause eine Chance und wer weiß, vielleicht reden wir bei unserem nächsten Treffen dann stundenlang über Leute, die stundenlang reden und die wir uns mit Freuden stundenlang anhören!

Bei YouTube ist die aktuelle Folge leider noch nicht verfügbar, daher kommt ihr durch einen Klick aufs Bild auf die Website von Duncan Trussell, wo ihr den Podcast im Browser hören könnt oder ihr folgt diesem Link zu iTunes – have fun!

dtfh-doblin